Biografie


Pia Davila ist eine vielseitige Sängerin. Neben dem immer hoch geschätzten Konzertrepertoire und der Kirchenmusik setzt sie sich gerne für Uraufführungen, neue Musiktheaterformen und neue Ideen ein.

 

OPER

Pia Davila konnte sich in wenigen Jahren für wichtige Produktionen profilieren. Erste Opernengagements führten sie zunächst an die Städtischen Bühnen Osnabrück mit Mozarts Barbarina in „Le nozze di Figaro“ unter der Regie von Peter Lund und der Uraufführung "Somnio ergo sum". Es folgten Engagements am Theater Bremen mit der Uraufführung "Die kleine Meerjungfrau", sowie ein Blumenmädchen in Wagners „Parsifal“ in der Regie von Marco Štorman sowie Mozart.

 

An der Staatsoper Hamburg ist sie ein gern gesehener Gast und konnte in einigen Produktionen mitwirken. Ein Highlight war die verrückte Produktion "Ring and Wrestling" und Purcells "Fairy Queen“. Im Juni 2022 sang sie dort die Sopran-Partie in der Uraufführung "La Luna" des italienischen Komponisten Lorenzo Romano. Auch an der Deutschen Oper Berlin interpretierte sie ausgezeichnet besprochene Uraufführungen. Sie sang "Ein Geschäft mit Träumen" der Komponistin Alexandra Filonenko, ein szenisch gesetztes Hörbuch von Ingeborg Bachmann. In einer Kooperation mit der Deutschen Oper, der München Biennale sowie dem Onassis Center in Athen sang sie 2022 unter der Leitung von Cordula Bürgi und der Regie von Michail Marmarinos die Hauptrolle in der Uraufführung "Once to be realised" mit Kompositionen von Olga Neuwirth, Barblina Meierhans, Christian Wolff, Samir Odeh-Tamimi und Beat Furrer.

 

Bereits zweimal sang sie eine Barockoper unter der Leitung von Thomaskantor Andreas Reize in Solothurn, Schweiz. Dort verkörperte sie 2020 Poppea, wovon es bei Rondeau eine CD-Aufnahme gibt, und 2023 Clarine aus Rameaus Oper „Platée“.  Die CD-Aufnahme wurde für den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert. Mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit für die Stadtteiloper Bremen. Mit dem Dirigenten Antonius Adamske und der Cembalistin Ira Hochman führte sie regelmäßig Barockopern auf. Mit der Regisseurin Alicia Geugelin, die beim Ring Award 2021 den Preis der Stadt Graz erhielt, kooperierte sie oft für neue Musiktheaterregieideen.

 

Karlheinz Stockhausens Musik hat in Pia Davilas Arbeit einen großen Anteil gewonnen. Im Sommer 2019 konnte sie zwei Hauptrollen (Dienstag und Donnerstag) mit der National Oper Amsterdam für "Aus Licht" unter der Regie von Pierre Audi singen. Unter der Leitung von Maxime Pascal sang sie nochmals 2021 "Donnerstag" aus "Licht" unter der Regie von Benjamin Lazar in der Philharmonie Paris. 2023 wurde sie von Maxime Pascal wieder eingeladen, um“Düftezeichen“ aus „Sonntag“ unter der Regie von Ted Huffman zu interpretieren. Mit dem Trompeter Marco Blaauw hat sie beim „Label Musikfabriek“ „Pietà“ aufgenommen.

 

KONZERT

Aufgrund ihrer regen Konzerttätigkeit in Oratorien kann Pia Davila Konzerte in Deutschland, Österreich, Kroatien, Slowenien, Schweden und Italien vorweisen. Im Juni 2017 erhielt sich einen dritten Preis beim internationalen Bach-Wettbewerb "cantate Bach!" in Greifswald. Außerdem wurde sie beim PodiumJungerGesangssolisten 2017 in Magdeburg ausgezeichnet. Im Jahr 2018 erhielt sie beim Internationalen Gebrüder-Graun-Wettbewerb den ersten Preis sowie den Sonderpreis der Kulturfeste. Sie kann sich über eine rege Zusammenarbeit mit der LauttenCompagney Berlin, dem Schirokkoensemble, der Capella Vitalis u.a. freuen. Im Juni 2019 wurde sie mit einem Quartett für Saxophon (Asya Fateyeva), Sopran und BC für ein Konzert mit einer Mischung aus Barock- und moderner Musik bei den Händelfestspielen in Halle eingeladen. 

 

Mit dem klassischen Konzertrepertoire war und ist sie regelmäßig in der Philharmonie Berlin, dem Konzerthaus und dem Dom Berlins zu hören, in der Laeiszhalle und der Elbphilharmonie. In allen Hauptkirchen des Norddeutschen Raums ist sie ein gern gesehener Gast. Im Frühjahr 2023 sang sie zum ersten Mal mit Vox Luminis bei „SPAM - Spandau macht alte Musik“.

 

2023 war ein ganz besonderes Jahr für sie: Sie stand zum ersten Mal mit Martha Argerich auf der Bühne! - Pia Davila übernahm das Sopran-Solo in Beethovens Choral-Fantasie für Klavier, Solisten, Chor und Orchester! Mit dem gleichen Orchester, den Hamburger Symphonikern, sang sie zwei Monate später noch die Jungfrau in „Das Paradies und die Peri“ unter der Leitung von Sylvain Cambreling

 

Beim Eröffnungskonzert des bachfest Leipzig 2023 kam ihr eine besondere Ehre zuteil: Sie sang die Uraufführung der Kantate des Komponisten Jörg Widmann unter der Leitung von Andreas Reize gemeinsam mit dem Thomanerchor und dem Gewandhausorchester Leipzig. Mit Andreas Reize und seinem Chor sang sie wiederholt Kantaten Bachs in der Thomaskirche und auch das Weihnachtsoratorium im Konzerthaus Berlin mit dem Konzerthausorchester.

 

Ensembles 

Sehr gerne singt sie auch Werke mit kleinem Ensemble. Mit dem „Ensemble musica getuscht“ zum Beispiel, das auf alte, italienische Barockmusik spezialisiert ist, konzertiert sie regelmäßig. Im März 2024 erscheint „Dolente partita“, ihre erste gemeinsame CD mit Werken von Monteverdi, Frescobaldi, Merula u.a.

 

Glücklicherweise konnte Pia Davila die letzten musikalisch aktiven Jahre des großartigen Hermann Max in Knechtstedten mitgestalten, wo sie u.a. Alessandro Melanis Marienvesper und Lullys Misere unter seiner Leitung sang.

 

2023 erklang mit dem Jewish Chamber Orchestra München "Four Women of Shakespeare" von Manfred Trojahn unter der Leitung von Daniel Grossmann. Thorsten Encke in Hannover lud sie wiederholt ein, um seine Kompositionen uraufzuführen. In den Niederlanden sang sie „Thirty Situations“ von Joel Bons mit dem „Nieuw Ensemble“ im Muziekgebouw Amsterdam, in der Verkadefabriek Hertogenbosch sowie beim Sound of Music Festival in Groningen.

 

Als Gegenstück zum Gesang arbeitet Pia Davila sehr gerne mit SchlagzeugerInnen zusammen. Mit dem Jazzkomponisten und Jazzschlagwerker Tilo Weber, der 2022 den Deutschen Jazzpreis für das beste Arrangement erhielt, konzertieren sie gemeinsam mit der Jazz-Sängerin Almut Kühne seine neuen Kompositionen in Kirchen und Festivals in Hamburg, Bonn, Berlin und bei „Betzau Beatz“ in Österreich. Ein Album dieses Ensemble „Du“ wird 2025 veröffentlicht werden. Mit der Schlagzeugerin Leonie Klein arbeitet sie sehr gern zusammen, zuletzt beim Komponistinnenfestival in Tübingen mit einer Uraufführung namens "Danses" für Vibraphon und Sopran von Camille van Lunen. Mit dem Perkussionisten Sebastian Flaig ist ein Konzertprogramm mit Abend- und Kinderliedern und neuen Werken aus aller Welt für Steinmarimba und Sopran geplant.

 

2020 sang sie mehrere Konzerte in verschiedensten Besetzungen beim blurred edges festival, beim Clapfestival in Hamburg beim Warschauer Herbst unter der Leitung von Rüdiger Bohn "Paraíso cerrado II " von José M. Sánchez Verdú. Sie sang außerdem im Resonanzraum Hamburg die Uraufführung der Oper "ChatRoom" der Komponistin Dong Zhou, "Starlings" von dem Komponisten für Elektronische Musik Pedro Gonzalez, die Oper "Der Riss", einer Uraufführung von Jelena Dabic, die Uraufführung der Oper "Piano Tuner" von Yixuan Hu und "Obersalzberg" von Rudolf Kelber. 

 

Sie arbeitet regelmäßig eng mit KomponistInnen zusammen. Bereits 18 Werke wurden ihr gewidmet.

 

LIED

In ihrer Arbeit liegt ein besonderer Schwerpunkt im Bereich Lied. Sowohl im norddeutschen Raum sowie in Österreich ist sie in Recitalen oft zu hören. Ein dritter Preis beim neunten internationalen Liedduowettbewerb "Schubert und die Moderne" im Jahr 2015, ein zweiter Preis beim zweiten "Gustav-Mahler-Liedwettbewerb" 2016 und ein erster Preis beim "Internationalen Wettbewerb für Verfemte Musik" in Schwerin 2016 honorierten ihre Leistung. Alle diese Preise erhielt sie gemeinsam mit der Pianistin Linda Leine, mit der sie seit 10 Jahren zusammen arbeitet. Mit ihr gestalten sie abwechslungsreiche Programme und konzertieren und moderieren viel. So traten sie gemeinsam im Arnold-Schönberg-Center und Exilarte in Wien, Liedwelt/Rheinwelt in Köln, berliedfestival, Nordliedfestival Berlin, NDR-Kultur à la Carte, im Château de Mussel in Frankreich und vielen weiteren Konzertorten auf. 2022 veröffentlichten sie ihre erste gemeinsame CD „Irgendwo auf der Welt“ mit Musik vornehmlich verfemten KomponistInnen wie z.B. Erich Zeisl, Ruth Schonthal, Ursula Mamlok und Georg Kreisler. Aufgrund dieser CD wurde Pia Davila in zwei Kategorien des Opus Klassik nominiert. Die ausführlichen Kritiken können sie gerne unter der Rubrik „Diskografie“ einsehen. Für 2025 ist eine weitere Veröffentlichung geplant, wofür Pia Davila Noten in Archiven und Nachlässen recherchiert.

 

Natürlich arbeitet sie auch mit anderen PianistInnen zusammen. Im Oktober 2019 gab sie ihr Debut im Kleinen Saal der Elbphilharmonie mit einem Kammermusikprogramm der Pianistin Ragna Schirmer. Im Herbst 2020 nahm sie die CD „o luna mia“ gemeinsam mit dem Liedbegleiter Eric Schneider auf. Aufgrund dieser CD wurde Pia Davila in der Kategorie „Sängerin des Jahres“ des Opus Klassik nominiert. Bei dem Festival des Heidelberger Frühling, wo sie Akademistin war, übernahm sie im "Divan of Song", konzipiert und am Klavier musiziert von Prof. Burkhard Kehring, den arabischen Teil. Mit der Pianistin Marlene Heiß sang sie „Agorá“ - Kunstlied mit Poetry Slam, gemeinsam mit der Fernsehmoderatorin und Poetry-Slamerin Fee Brembeck.

Immer auf der Suche nach neuen Wegen, klassische Musik und insbesondere das Genre Lied dem Publikum näher zu bringen, gründete sie das Projekt "liedmovies", bei dem sie eine museale Installation gemeinsam mit der Regisseurin Luise Kautz, dem Videokünstler Simon Janssen und dem Bühnenbildner Valentin Mattka kreierte. Weitere Informationen finden Sie auf dieser Webseite unter "Projekte" oder auf www.liedmovies.com

 

RADIO

Pia Davila kann Aufnahmen und Konzertmitschnitte beim NDR, deutschlandfunk, ORF, RBB, MDR und WDR vorweisen. Ihre Diskografie umfasst mittlerweile 11 CDs und Filme, sowie einer Doku über Johannes Brahms in Hamburg bei arte.

 

BIO

Die in Berlin geborene Sopranistin Pia Davila studierte als Jungstudentin am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin klassische Gitarre, bis sie sich nach dem Abitur zu einem Gesangsstudium entschloss. Außerdem erhielt sie ihre musikalische Ausbildung beim Berliner Mädchenchor unter der Leitung von Sabine Wüsthoff, sowie vielen weiteren Chören. In Hamburg studierte sie daraufhin bei Prof. Jörn Dopfer an der Hochschule für Musik und Theater, wo sie im März 2018 ihr Konzertexamen mit Auszeichung abschloss. Außerdem besuchte sie (Meisterkurse bei) u.a. Prof. Dr. Barbara Hoos de Jokisch, Ulla Groenewold, Prof. Eric Schneider, Margreet Honig, Deborah York, Brigitte Fassbaender, Thomas Hampson, Christine Wolff, Norman Shetler und Peter Gülke. Von 2015 bis 2020 lernte sie von Christiane Oelze.

 

STIPENDIEN

Pia Davila war 2017-2019 Stipendiatin der Claussen-Simon-Stiftung. Vorher wurde sie von der Oscar und Vera Ritter-Stiftung unterstützt. Pia Davila ist Preisträgerin des internationalen Festivals junger Opernsänger auf Schloß Rheinsberg. Außerdem war sie im April 2016 Stipendiatin der Liedakademie des Heidelberger Frühlings unter der Leitung von Thomas Hampson. Seit 2015 ist sie Mitglied des Vereins LiveMusicNow. Im April 2017 erhielt sie das Projektstipendium der Hochschule für Musik und Theater Hamburg für ein Projekt, welches die künstlerische Zusammenarbeit mit Geflüchteten und Kompositionsstudierenden der Hochschule beinhaltet. Im Rahmen ihrer Arbeit für Geflüchtete wurde sie 2019 zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten auf Schloss Bellevue eingeladen.